Christliche Gedichte und Gebete


Vorwort

Die Texte sind eigene christliche, katholisch geprägte, mystische Gedichte und Gebete mit Fotos.

Die christlichen Gedichte und Gebete habe ich betend und meditierend geschrieben, im Gespräch mit Gott, zusammen mit Gott, inspiriert von Seinem Geist, von dem jeder Mensch erfüllt ist. 'Nicht ich schreibe, Es schreibt', könnte man sagen, und in diesem Sinne bin nicht nur ich der Autor dieser spirituellen Texte, sondern genauso und sogar in erster Linie Gott, von dem Alles ausgeht und der Alles erschafft. So machen viele Künstler die Erfahrung, dass ihnen ihr Werk letzten Endes zu-fällt, dass sie es nicht selbst produziert haben.

Dennoch sind die spirituellen Texte selbstverständlich eine subjektive Darstellung, weil Gott sich in dieser Welt „nur“ durch Menschen artikulieren kann, in ihnen u. durch sie hindurch, u. ihre Persönlichkeit, ihre menschlichen, weltlichen u. spirituellen Erfahrungen, ihre theologischen Überzeugungen u. ihr Gottesbild den Inhalt einer „Offenbarung“ entscheidend prägen.

Die sprachliche Form könnte der eine oder andere Leser vielleicht etwas ungewöhnlich finden, zu emotional, kindlich, pathetisch oder sentimental, eine Einstellung, die ich nachvollziehen könnte. Aber so ist die Sprache der Mystik, die Sprache der Ekstase, die Sprache der Liebe. Sie ist einfach u. kindlich (vgl. Mt 18,3). Ich bin ein Kind Gottes. Man kann es nicht anders ausdrücken, denn Liebe ist ein Gefühl. Jesus mag es, wenn Du ihm sagst, dass Du ihn liebst, u. so sind meine Gespräche mit Gott noch persönlicher u. intimer als die zu Papier gebrachten Gebete.

Die Mystiker aller Zeiten haben ihre Erfahrungen mit Gott in dieser Form festgehalten und in Worte zu fassen versucht, was man eigentlich nicht in Worte fassen kann, z.B. Augustinus, Franz v. Assisi, Hildegard v. Bingen, Heinrich Seuse, Caterina v. Siena, Teresa v. Avila, Johannes v. Kreuz, Alfons Maria v. Liguori, Anna Katharina Emmerick, Jean-Marie Vianney (der hl. Pfarrer von Ars), Sr. Faustina Kowalska, Pater Pio u. Therese Neumann v. Konnersreuth (Seligsprechungsverfahren eröffnet, 2005). Diese ekstatische Spiritualität kommt vor allem in der Frauenmystik des Mittelalters, der „Liebesmystik“ oder „Brautmystik“ zum Ausdruck, bei Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta oder Hadewijch von Antwerpen.

Außerdem gibt es Kirchenlieder, die sozusagen Liebeslieder sind, z.B. die eines Thomas von Aquin (das berühmte „Tantum ergo sacramentum“, „Gottheit tief verborgen“) und Angelus Silesius („Ich will dich lieben meine Stärke“); „O Jesu, all mein Leben bist du“; „Schönster Herr Jesu“; „Jesus meine Freude“, „Jesus, dir leb ich“ u. viele Weihnachtslieder (z.B. „Zu Bethlehem geboren“, „Ich steh an Deiner Krippe hier“). Das gilt auch für die gefühlvollen Anbetungslieder der Charismatischen Bewegung, die eigentlich vertonte Gebete sind.

Unter Mystik versteht man eine emotionale Gotteserfahrung, eine Begegnung mit Gott, eine Einheits-Erfahrung in einem Prozess des Eins-werdens mit dem Göttlichen, bei der bestimmte Phänomene z.B. Trancezustände und Ekstasen auftreten können. Es gibt grundsätzlich zwei Typen: die eher personal geprägte Liebesmystik (Brautmystik) u. die eher apersonal geprägte Einheitsmystik (Seinsmystik), wobei die Übergänge fließend sind u. eine mystische Erfahrung in der Regel beide Elemente enthalten kann.
Die zwei Formen der Mystik sind wie die zwei Seiten einer Münze u. voneinander nicht zu trennen.

In der postmodernen Gesellschaft findet man diese gefühlsbetonte, von einer Liebesbeziehung zu Jesus Christus geprägte Religiosität v.a. in der Anfang des 20.Jh. in den USA entstandenen ev. Pfingstbewegung u. den aus ihr hervorgegangenen charismatischen Gemeinden der ev. Freikirchen u. charismatischen Gruppen der ev. Landeskirchen (GGE)* u. der kath. Kirche (CE*, Neue geistliche Bewegungen u. Gemeinschaften, z.B. Jugend 2000, Gemeinschaft Emmanuel, Totus Tuus, Gemeinschaft der Seligpreisungen).
Sie ist eine vom Gefühl geprägte, das Wirken des Heiligen Geistes betonende „Erfahrungstheologie“ mit zahlreichen affektiven Manifestationen (u.a. emotionale Anbetungslieder, Prophetien, Sprachengebet).
Die Charismatik ist global betrachtet eine stark wachsende Bewegung mit etwa 490 Mio. Mitgliedern, davon etwa 90 Mio. Katholiken.

Man kann die in meinen Gedichten u. Gebeten zum Ausdruck kommende Beziehung der Liebe zu Gott u. die mystischen Passagen vielleicht nur wirklich verstehen, wenn man eine mystische Erfahrung gemacht hat, die immer individuell von der eigenen Persönlichkeit geprägt u. auf sie abgestimmt ist, wenn man fühlen kann, dass Gott da ist, Seine Liebe spüren kann, wenn man wahrnehmen kann, dass Er sich mir mitteilen möchte, z.B. durch Ereignisse, Erfahrungen, andere Menschen, durch das Lesen der göttlich inspirierten Heiligen Schriften u. anderen Texten, durch übernatürlich geprägte Gedanken, Eindrücke, Eingebungen, durch innere u. äußere Auditionen („innere Stimme„) u. Visionen, Träume.

Schon 1966 machte K. Rahner die berühmt gewordene, prophetische, oft zitierte, in der Praxis aber wenig Konsequenzen habende Aussage:
„Der Fromme von morgen wird ein ‚Mystiker‘ sein, einer, der etwas ‚erfahren‘ hat oder er wird nicht mehr sein.“
Die Mehrheit der Menschen in der modernen Industriegesellschaft des Westens müssen in der Regel eine emotionale Erfahrung machen, fühlen, dass es Gott gibt, Seine Liebe spüren, weil sie nicht mehr bereit sind, theologische Positionen u. Dogmen zu übernehmen, nur weil sie von den Kirchen vorgegeben werden.
Bestimmte Gebetsformen, wie die Meditation, die Kontemplation u. das innere Gebet, können eine Hilfe darstellen, damit der moderne Mensch zur Ruhe kommen u. in der Stille einfach mit Gott zusammensein kann. Außerdem kann nach dem Empfang der Kommunion, bei der eucharistischen Anbetung, in Wallfahrtsorten u. beim Betrachten von Bildern, Ikonen u. Statuen eine besondere persönliche Gottesbegegnung stattfinden.

Um die mystischen Passagen in meinen Gedichten u. Gebeten verstehen, sie erfassen zu können, muss man vielleicht grundsätzlich eine eher emotional als rational orientierte Persönlichkeitsstruktur haben, sensitiv sein u. tiefe Gefühle empfinden können.

Die christlichen Gedichte u. Gebete haben in der Regel die Zeitform des Präsens, auch wenn sie ein Geschehen der Vergangenheit wiedergeben, z.B. aus dem Leben Jesu oder eines Heiligen, weil es - metaphysisch betrachtet - Zeit u. Raum nicht gibt bzw. diese relativ sind, eine v.a. auf die Relativitätstheorie A. Einsteins zurückgehende wissenschaftliche Erkenntnis. Schon I. Kant hatte die Dimensionen Zeit u. Raum als irdische, menschliche Kategorien bezeichnet, die notwendig sind, um die Wirklichkeit einordnen zu können.
Die Kirche hat diese transzendente Realität von Anfang an intuitiv erfasst. Für Gott gibt es keine Zeit. Alles ist Gegenwart. In jeder hl. Messe wird z.B. das Leben, Sterben, die Auferstehung u. Himmelfahrt Jesu gegenwärtig. In der Eucharistiefeier ist das letzte Abendmahl Gegenwart, was am Gründonnerstag durch die Ergänzung der Wandlungsworte mit der Formulierung „Das ist heute“ hervorgehoben wird. Außerdem kommt die Zeitlosigkeit in den Texten zahlreicher Weihnachts- u. Osterlieder zum Ausdruck („Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis“, „Seinen Sohn gibt er uns heut“, „Heut, ja heut erschienen ist; „Ein Kind ist uns geboren heut“, „Uns ist ein Kindlein heut geboren“; „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind“; „Das ist der Tag“, Der Herr der ewgen Herrlichkeit ist vom Tod erstanden heut; „Du lieber Herre Jesu Christ, da du erstanden heute“).

Ich habe möglichst moderne Worte u. Formulierungen zu verwenden versucht, was jedoch nicht immer möglich war, weil es in vielen Fällen keine modernen Begriffe gibt, die den gleichen Inhalt zum Ausdruck bringen können, wie z.B. die etwas altmodischen Worte Gnade, Demut, Ehrfurcht, Güte, Barmherzigkeit, Herzlichkeit, Gemütlichkeit, Behaglichkeit, loben u. preisen.

Die Gedichte haben - wie die moderne Lyrik - keine Reimform, aber - wie auch die meisten Gebete - eine künstlerische Gestalt u. einen Rhythmus, der gelegentlich erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist.

Die Gebete haben einfache, kurze, manchmal wie bei einer Litanei sich wiederholende Formulierungen. Sie können langsam, mit entsprechenden Pausen gelesen werden, u. so kann eine meditative, kontemplative Atmosphäre entstehen.

Die Gedichte über (noch) nicht anerkannte Marienerscheinungsorte (z.B. Medjugorje, Heroldsbach, Wigratzbad) sollen das Urteil der Kirche nicht vorwegnehmen, sondern haben den gleichen Status wie eine (noch) nicht bestätigte Privatoffenbarung.
Durch die Fotos kann Gott zu uns sprechen, durch Seine Schöpfung, durch heilige Kirchen u. Wallfahrtsorte mit einer besonders beeindruckenden Aura, durch mit Liebe, im Hl. Geist schöpferisch gestaltete Ikonen, Bilder u. Statuen.

Die vor der Rechtschreibreform verfassten Texte habe ich nicht mehr korrigiert.

Lesen Sie diese Poesie als Meditation. Seien Sie ganz einfach mit Gott zusammen, und lassen Sie Ihn zu sich sprechen. Vielleicht kann dies zu einer persönlichen Begegnung mit unserem Gott, Jesus Christus und Seiner Mutter führen.

Die Texte unterliegen dem Copyright, dürfen aber sehr gerne für nicht kommerzielle Zwecke verwendet werden, wenn mein Name genannt ist u. ein Link zu dieser Seite gesetzt wird, auch in ausgedruckter Form unter Angabe meines Namens. In beiden Fällen bitte ich um eine Mitteilung. Grundsätzlich geht es mir darum, dass Gott vielleicht durch die Gedichte u. Gebete Menschen ansprechen u. inspirieren kann, so dass es positiv ist, wenn die Texte eine möglichst große Verbreitung finden.
Auch meine Fotos dürfen in nicht kommerzieller Form verwertet werden. Über die Angabe meines Namens oder einen Link würde ich mich freuen.

Ich bitte Sie, grundsätzlich zu berücksichtigen, dass ich kein Theologe bin, falls es die eine oder andere theologische Ungenauigkeit geben sollte.

Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Freude und Gottes Segen!

Markus George

Anmerkungen

* GGE: Geistliche Gemeinde-Erneuerung
* CE: Charismatische Erneuerung in der kath. Kirche


Bibelausgaben

* Ohne Angabe: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift
* HStK: katholische Übersetzung nach Hamp, Stenzel, Kürzinger, 1962
* L: Übersetzung nach Martin Luther

Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden. Firefox ist der beste Browser für die Wiedergabe der Fotos. Bei Chrome werden die Bilder nicht ganz scharf dargestellt.


Inhaltsverzeichnis:

1. Feste
2. Alltag
3. Mystik
4. Wallfahrtsorte

Für die Gedichte über Wallfahrtsorte u. über Heilige werden zwei separate Homepages angelegt:

https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/

https://gedichte-heroldsbach-altoetting-wigratzbad.jimdosite.com

https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/


Auch bei Facebook gibt es eine Fanpage:

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m.me/gedichteundgebete


Biografie:

Jahrgang 1966, Studium: Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Christliche Psychologie an der IGNIS-Akademie, Kitzingen.
Katholisch aufgewachsen,  1994 habe ich einige mystische Erfahrungen gemacht ("Wiedergeburt"), bin dadurch ein sehr religiöser Mensch geworden, habe Gott mein Leben zur Verfügung gestellt (Lebenshingabe), war danach eine zeitlang in ev. Freikirchen (evangelikale u. charismatische Gemeinden), ab 1998 vollständige Rückkehr in die kath. Kirche.